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10. Juli 2023, Petra Pflugmacher

Hallo KI, welche Geldanlage passt für mich?

Vermögensplanung, Vermögenssicherung

Was hat die künstliche Intelligenz und das Investieren am Kapitalmarkt miteinander zu tun?

  • Im Austausch mit dem Nobelpreisträger Prof. Robert C. Merton und Finanzexperte Stefan Pflugmacher

Künstliche Intelligenz ist nichts Neues

ChatGPT ist lediglich ein aktuelles Beispiel künstlicher Intelligenz (abgekürzt KI bzw. Al für den englischen Begriff Artifical Intelligence). Einen Wendepunkt erreichte die KI-Entwicklung erstmals im Jahr 1997, als mit Deep Blue der erste Computer einen Schachgroßmeister besiegte. Mitte der Nullerjahre entwickelten IBM-Forscher den Watson-Computer, der sich mit den Star-Kandidaten von Jeopardy messen sollte und letztlich zwei der berühmtesten ehemaligen Champions der Show besiegte. Und wie viele von uns interagieren regelmäßig mit Siri oder Alexa? Was haben all diese KI-Systeme gemeinsam? Sie sind Werkzeuge, die Daten verarbeiten und organisieren, um Muster zu erkennen, Informationen zusammenzufassen oder Vorschläge zu machen. Interaktionen mit künstlicher Intelligenz sind in unserem Alltag inzwischen allgegenwärtig: Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Ihr Smartphone unaufgefordert die

voraussichtliche Ankunftszeit anzeigt, wenn Sie mit dem Auto zur Arbeit fahren? Schlägt Ihnen Ihr Textverarbeitungsprogramm kontextabhängige Grammatikkorrekturen vor? Herzlichen Glückwunsch – dann sind Sie bereits KI-Nutzer, auch wenn Sie noch nie mit ChatGPT interagiert haben.

Für die Aktienauswahl ist künstliche Intelligenz womöglich eher ungeeignet ...

In der Vermögensanlage hat KI eine ähnlich lange Geschichte. Aktive Anleger wollten sich schon lange mit künstlicher Intelligenz, die Daten erfasst und verarbeitet, schon früher einen Informationsvorsprung verschaffen. Entsprechende Programme, die die Stimmung in den sozialen Medien messen oder Texte aus Finanzberichten von Unternehmen analysieren, gibt es zum Beispiel schon sehr viel länger als ChatGPT.

Wahrscheinlich wollten Anleger mithilfe dieser Programme die besten Aktien identifizieren; doch ob sich KI-Programme wirklich zur kontinuierlichen Generierung von Mehrrenditen eignen, ist fraglich. Relevante Informationen, die sich durch KI-Anwendungen generieren lassen, sind höchstwahrscheinlich nicht mehr als eine Teilmenge der umfangreichen Informationen, die dem Markt in seiner Gesamtheit bekannt und daher eingepreist sind. Kommen neue Informationen hinzu, werden diese ebenfalls durch Kauf- und Verkaufstransaktionen im Preis berücksichtigt. Außerdem dürfte der Informationsvorsprung, der sich durch KI erzielen lässt, umso kleiner werden, je mehr Anleger diese Instrumente nutzen.

Und noch etwas spricht eher gegen den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei Timing-Strategien: Marktprognosen sind keine Stärke von KI-Programmen. Künstliche Intelligenz eignet sich sehr gut, um relativ stabile Muster auszuwerten und daraus Vorhersagen abzuleiten. Die Navigations-App meines Handys „errät“ zum Beispiel oft relativ genau, wann ich zur Arbeit fahre, schließlich fahre ich jede Woche an denselben Tagen ins Büro. Autonome Navigationsprogramme fürs Auto wissen, dass die Geschwindigkeit reduziert werden muss, wenn ein Stoppschild zu sehen ist, denn diese visuellen Hinweise sind überall und immer gleich.

Veränderungen in komplexen Systemen wie den Aktien- und Anleihemärkten machen erfolgreiche KI-Vorhersagen wesentlich weniger wahrscheinlich. Eine KI, die Marktpreise vorhersagt, wäre ungefähr so wie ein selbstfahrendes Auto, das Stoppschild mit täglich wechselnden Farben, Formen und Buchstaben interpretieren soll. Immer neue Informationen, die für die Marktpreise relevant sind, sind das Gegenteil von statischen, leicht vorhersehbaren Mustern.

... aber sie kann die Prozesse von Fondsmanagern optimieren

Künstliche Intelligenz kann Unternehmen effizienter machen, wenn sie als Werkzeug für das eingesetzt wird, was Professor Robert C. Merton als „assisted implementation“ bezeichnet: Datenauswertung, Kundenbetreuung, Prozessoptimierung. Künstliche Intelligenz ist wie jedes andere Werkzeug auch – man muss wissen, wie man es einsetzt. Wenn man damit zum Beispiel Daten wesentlich einfacher analysieren kann, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Analyse zu brauchbaren Ergebnissen führt. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz kann für Unternehmen, die über sehr viele Kundendaten verfügen, enorm hilfreich sein. So können diese Unternehmen herausfinden, was ihre Kunden wahrscheinlich als Nächstes kaufen werden, und ihr Marketing entsprechend darauf ausrichten.

Künstliche Intelligenz ist nichts Neues

Selbst die besten Schachspieler haben irgendwann erkannt, dass Schachcomputer eine effektive Ergänzung zur Erkennung von Strategien und Mustern sind. Auch im Fondsmanagement dürfte der kombinierte Einsatz von Fondsmanagern und Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) der richtige Weg in die Zukunft sein.

Was Anleger beachten sollten

Für Anleger ist wichtig zu wissen, dass der Aktienmarkt volatil ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird. Unternehmensnachrichten, globale Ereignisse, Krisen, wirtschaftliche Bedingungen etc.

Unser Tipp

Es ist nach wie vor ratsam, einen unabhängigen Finanzexperten zu konsultieren, um individuelle Anlageberatung zu erhalten, die auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten ist.


03. März 2023, Petra Pflugmacher

Liquidität für Erben frühzeitig planen

Erbschaften steuerlich optmieren, Vermögenssicherung

Liquidität für die Erbschaftsteuer frühzeitig planen

Einerseits kommt Freude auf, wenn man geerbt hat; zum Beispiel eine Immobilie. Andererseits kommt auch Stress auf, wenn man nicht frühzeitig für Liquidität gesorgt hat, um die Erbschaftssteuer zahlen zu können. Wenn der Steuerbescheid erst ins Haus flattert, ist es zu spät zum Reagieren.

Mit welcher Gestaltung lassen sich die Interessen von Eigentümern und Erben verbinden, sodass die Erben nicht zwangsweise die Immobilien „versilbern“ müssen, um das Finanzamt zu bedienen?

Alle 10 Jahre gelten Freibeträge wieder neu.

Beispiel innerhalb der Familie können Ehepartner jetzt bis zu 500.000 Euro, 400.000 Euro/Kind, Enkelkindern jew. 200.000 Euro geschenkt werden, ohne den Fiskus etwas abgeben zu müssen.

Nießbrauchregelungen und auch die Erbmasse durch Überkreuzversicherungen zu reduzieren bieten zusätzlichen Spielraum.

Viele bedenken zudem nicht, dass auch die Inflation das Vererben verteuert. Wenn das Preisniveau steigt, erhöhen sich auch die Bewertungen von Sachwerten.

Bei frühzeitiger Planung lässt sich, um ein Beispiel zu nennen, mit einer Investmentpolice einfach und elegant hohen Erbschaftssteuern gegensteuern: indem ein zusätzlicher Todesfallschutz eingebaut wird, der die Erbschaftsteuer bezahlt.

Eine weitere Variante mit zusätzlichem Steuerspareffekt könnte interessant sein: die Erben zahlen die Prämien für die künftige Erbschaftssteuer aus eigenen Mitteln.

Fazit:

Bei Erbschaftsfragen lohnt sich eine frühzeitige Auseinandersetzung. Mit guten, ausgeklügelten Konzepten lassen sich viele Interessen frühzeitig lösen, sowohl für die Eigentümer als auch für die Erben. So profitieren alle und es muss nicht unter Zeitdruck und Zwang gehandelt werden, um Liquidität zu schaffen. 

Pflugmacher Finanzberatung zeigt auf, wie durch geschickte Vertragskonstellationen die Vererbungspläne steueroptimiert gestaltet werden können. Kurzfristige Terminvereinbarung online vereinbaren.


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